Fenchel-Hydrolat - auf die Zerkleinerung kommt es an

Mein erstes Fenchel-Hydrolat stellte eine echte Kostbarkeit dar, schon allein deshalb, weil mir beim Mahlen der Früchte eine nagelneue Küchenmaschine abgebrannt ist. Seither achte ich beim Kauf derartiger Geräte auf so Nebensächlichkeiten wie „Überhitzungsschutz“. Wie auch immer: Das Zerkleinern ist wichtig, erhöht doch die Pulverisierung der Körnchen sowohl die Ausbeute an Aroma wie auch an ätherischem Öl. Und beides kann sich beim Destillieren von Fenchel tatsächlich sehen lassen!

Hilfreich bei Blähungen - und köstlich im Geschmack

Fenchelfrüchte wirken karminativ (also gegen Blähungen), sekretolytisch (schleimlösend) und spasmolytisch (krampflösend), Fenchel wird deshalb auch bei Atemwegserkrankungen, Blähungen und Verdauungsstörungen eingesetzt. Vorsicht ist beim ätherischen Öl angebracht, Schwangere und Babys sollten das Öl aufgrund seines hohen Anteils an trans-Anethol (52 bis 86 Prozent) nur unter Aufsicht eines erfahrenen Therapeuten verwenden.

Zum Würzen von Speisen empfiehlt sich aber ohnehin der Griff zum Hydrolat. Wer einmal am ätherischen Öl und dann am Wässerchen geschnuppert hat, der weiß, was ich meine. Das Hydrolat ist ungleich feiner und würziger im Aroma! Mittlerweile zählt Fenchel-Hydrolat für mich zum unverzichtbaren Würzwässerchen, wenn es darum geht, Gerichten eine besondere Geschmacksnuance zu verpassen.

Destilliert werden die Früchte des süßen Fenchel (Foeniculum vulgaris var. dulce), am besten gut gemahlen: Je besser zerkleinert die Pflanzenfraktion, desto höher die Aromaausbeute. Das ätherische Öl ziehe ich nach einigen Wochen großteils ab, so kommt der wirklich wunderbare und immer noch sehr intensive Geschmack des Hydrolats für meine Begriffe besser zur Geltung.   Übrigens: Für diese Ölausbeute ist ordentlich (getrockneter) Fenchel in die Destille gewandert, nämlich ein ganzes Kilo!