Orangenschalen-Hydrolat

November, Dezember sind die idealen Monate, um Orangenschalen-Hydrolat zu fabrizieren. Wenn es auf Weihnachten zugeht, kriegt man nämlich hierzulande richtig aromatische Früchte,  die durchaus Beute – sprich: ätherisches Öl – abwerfen. Eines gleich vorweg: Orangen-Hydrolat braucht ganz schön lange zum Reifen. So ein halbes bis ganzes Jahr darf man schon zuwarten...

Die bittere Wahrheit: Das Weiße ist gesund!

Die Schalen von Zitrusfürchten eignen sich bestens zum Destillieren.
Die Schalen von Zitrusfürchten eignen sich bestens zum Destillieren.

Verwendet wurde von mir das, was nach dem Auspressen der Orangen übrigblieb. Noch feiner wird das Aroma freilich, wenn man nur die äußerste orange Schale abträgt und den bitteren weißen Teil nicht mitverwendet. Seit ich allerdings gelesen hab, dass sich kostbare Flavonoide – also jene Pflanzenstoffe, die als Antioxidantien zum Schutz vor Sauerstoffradikalen wirken – vor allem in der weißen Schale von Zitrusfrüchten befinden, nehm ich es mit dem Schälen von Orangen auch beim Kochen nicht mehr so genau. Wer so akribisch hinter jedem weißen Orangenschalen-Fitzelchen her ist wie diverse Gourmet-Köche schmeißt im Grunde gesundheitlich höchst wertvolle Inhaltsstoffe zum Abfall.

Apropos Küche: Zwei Orangen fanden in der Destille keinen Platz mehr, weshalb ich die Früchte – mit allen ihren kostbaren Flavonoiden! – zu einem köstlichen Ananas-Orangen-Chutney verarbeitet hab. 

Gesundheitlicher Schatz “Flavonoide”

Kurze Info zu den Flavonoiden: Flavonoide zählen zu den mengenmäßig häufigsten und wirksamsten antioxidativen Inhaltsstoffe in pflanzlichen Nahrungsmitteln. Mittlerweile liegen zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten vor, die die antioxidative Wirkung belegen. So weiß man heute, dass der positive gesundheitliche Nutzen von Äpfeln weniger auf dem Vitamin-C-Gehalt als den Flavonoiden beruht. Einige Arbeiten bescheinigen dieser Stoffgruppe zudem vorbeugende Wirkung gegen Tumorerkrankungen.

Noch ein wichtiger Hinweis: Obst und Gemüse aus kontrolliert biologischem Anbau weist einen deutlich höheren Flavonoid-Gehalt auf als konventionell angebautes!

Bleibt abschließend nur noch die Frage, ob Flavonoide aufgrund ihrer Molekülgröße überhaupt ins Hydrolat übergehen. Ich hab’s bisher nicht recherchieren können. Falls jemand dazu Wissenswertes beitragen kann, herbei damit, ich freu mich über eine Nachricht!