Mädesüß (Filipendula ulmaria L., Spiraea ulmaria)

Das “Mädesüß” – auch “Wiesenkönigin” genannt – zählt zu meinen Lieblingspflanzen in Küche und ganz besonders bei TEH-Anwendungen (Traditionelle Europäische Heilkunde). Der Name kommt übrigens nicht von “Mädchen” sondern – da scheiden sich die Geister – entweder von “Met” (weil das Kraut von den Germanen zum Aromatisieren ihres Honigweins verwendet wurde) oder von “Mahd” (= “mähen”), wie die Pflanze besonders zur Heuernte so schön blüht. Wie immer, das Aroma - und die Wirkung! - der “Wiesenkönigin” ist eine super Sache.


Mit dem Wirkstoff des "Aspirins"

Mädesüß - entzündungshemmend und schmerzlindernd
Die Rinde der Weide und die Blüten des Mädesüß enthalten den Wirkstoff, den Pharmazeuten des 19. Jahrhunderts für die Herstellung des Aspirin nutzten.

Erst einmal zur Wirkung: Abgesichert ist eine entzündungshemmende, fiebersenkende und schmerzlindernde Wirkung. In der Volksmedizin kommt Mädesüß außerdem bei Schleimhauterkrankungen sowie bei Rheumatismusbehandlungen zum Einsatz. Der Pflanze wird weiters eine schweißtreibende und die Harnausscheidung fördernde Wirkung zugeschrieben. Äußerlich angewendet wirkt sie regenerationsfördernd, beruhigend und entzündungshemmend, in der Hautpflege zählt Mädesüß deshalb zu den “Anti-Aging”-Pflanzen.

Mädesüß ist übrigens der Namensgeber des Aspirins: Die Spirae oder Spierstaude, wie man Mädesüß früher auch genannt hat, enthält nämlich ebenso wie die Weidengewächse (Salicaceae) verschiedene Salicylsäurederivate. Im 19. Jahrhunderts gelang es erstmals, den Wirkstoff Salicin zu isolieren und später zu A-cetylsalicylsäure – besser bekannt unter dem Markennamen Aspirin – zu synthetisieren. Die Blüten des Mädesüß weisen übrigens einen höheren Anteil an Salicylaldehyd und freier Salicylsäure auf als die Blätter.

Es gibt Untersuchungen, die sich mit Mädesüß als Therapie von Durchblutungsstörungen auseinandersetzen. Demnach sind die Inhaltsstoffe der Spiraea ulmaria möglicherweise in der Lage, im menschlichen Organismus die Verklumpung von Thrombozyten zu verhindern, was letztlich eine vorbeugende Wirkung bei Herz- oder Hirninfarkten bedeuten würde. Man wird sehen, was die Wissenschaft hier noch herausfindet.